Zwischen Platz und Denkmal
Das Bürogebäude „BAUFELD 21“ markiert als Teil des neuen Kölner Rheinauhafens die südliche Grenze des historischen Kölns. Es definiert nach Süden den Platzraum am Ubierring und zugleich stadtseitig das Umfeld des Bayenturms, das eindrucksvolle Ende der früheren Stadtmauer. Entlang den Straßen in Backstein gehüllt, blickt das fünfgeschossige Gebäude an seinen gläsernen Stirnseiten in beide Richtungen, gleich dem vorwärts und rückwärts wachenden Kopf des „Janus“, dem römischen Gott des Eingangs.
Den „Kopf heben“ am Platz, „Gesicht zeigen“ auch zum Bayenturm, allerdings mit respektvoller Reduzierung der Baumasse im Sockel und in der Dachebene. Aus diesen „Köpfen“ eröffnet sich den Nutzern des rund 4.500 qm großen Gebäudes das beeindruckende Panorama von Stadt und Rhein.
Ziegel-Körper, Farbe und Filigranstrukturen
Gläsern zeigen sich also die Gebäudeköpfe, mit leichten Stahl-Balkonen; völlige Transparenz erhält auch das Erdgeschoß an der Promenade. Ansonsten dominiert die rhythmisch gegliederte Lochfassade. Ziegel wurde als Material für den Gebäudekörper gewählt, Farbstreifen akzentuieren die Fenster. Diese widerstandfähige Oberfläche schützt gegen die Lärm- und Schmutz-Emissionen der Rheinuferstraße.
Zugleich ist Ziegel eine Referenz an die traditionelle Hafenbebauung, die in dieser Art im “neuen“ Rheinauhafen einzigartig ist. Seine Eisenschmelz- Oberfläche reflektiert Luft und Licht, sie verändert ihr Erscheinungsbild je nach Tageszeit und Wetter, die Fassade lebt.
Nutzungs-Schichtung
Erdgeschossig an der Rheinau-Promenade finden sich Entrée und Foyer des Hauptmieters, zum Platz hin ein Restaurant mit Lounge und Außengastronomie.
Aufgehend liegen vier unterschiedliche Büro-Ebenen, jeweils in bis zu vier Miet-Einheiten teilbar. Verbindungen von Ebenen durch Innentreppen wurde von vorneherein statisch vorgesehen und teilweise dann auch umgesetzt. Die gläsernen Stirnseiten des Gebäudes öffnen in allen Einheiten den Blick zum Rhein. Der Aufbau der Büroebenen lässt zum einen gleichermaßen Einzelbüro-, Kombibüro- oder Großraum- Strukturen zu.
Schließlich, im Staffelgeschoß, ist das Büro des Architekten mit seiner angegliederten Stadtwohnung zusammengefügt. Offene, mit wenigen Handgriffen jederzeit wandelbare Wohnstrukturen sind hier konsequent umgesetzt.
Nachhaltig preiswert
Neben allen ästhetischen und städtebaulichen Ansprüchen sind Konstruktion, Schall- und Energiekonzept auf ökonomische Erstellungs- und vor allem Verbrauchs- Kostenziele angelegt. Auf natürliche Weise wird die Minimierung des Energieverbrauchs durch Nutzung des Rohbaus als Klima-Puffer erreicht und ergänzend durch effiziente Wärmedämmung.
Durch mit Wärme-Rückgewinnung ausgestattete Frischluft-Versorgung und die massive Seitenwand- Ausbildung wird der außerordentlich aggressive Schallangriff von der Rheinufer-Straße optimal außen vorgehalten.