Büro / Gewerbe, Wohnen / Hotel


Rosenstraße

Kategorie
Büro / Gewerbe, Wohnen / Hotel
Ort
Köln - Südstadt
Jahr
1995
Status
Fertiggestellt
Größe
BGF 48.000 m²

Galerie

Projektbeschreibung

Die Rosenstr. ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das einerseits die Stadtwand zum Rheinauhafen hin als star­ke raumbildende Kante ausbildet, zum anderen das dahinterliegende Severinsviertel mit seiner typi­schen viergeschossigen Blockbebauung und seinen engen Straßenräume aufnimmt. Ins Innere des Blocks wird Licht, Luft und Grün hereingeholt, zugleich aber auch die gewachsene Hinterhofbebauung inszeniert: ihre kursiven Ziegelgrenzwände werden als efeubewachsene Kulisse für die zentrale Freifläche genutzt. Hiervon wird auch der rote Ziegel als dominantes Fassadenmaterial abgeleitet, vorhandene Spuren werden aufgenommen, die Geschichte des Ortes – wenn auch in der „Sprache“ unserer Zeit – wird weitergeschrie­ben.

Zentrum des großräumigen Blockes ist der viergeschossige Turm-Kubus, der über leicht und filigran ge­stal­tete niedrige Trakte sowohl mit der Rosenstraße- wie auch (später) mit der Bayenstraßen-Bebauung verkoppelt wird. Die Nutzungen können hier zusammenwachsen, sich verändern; Variabilität ist grundle­gendes Pla­nungsprinzip der gewerblichen Flächen.

Unter der zentralen Grünfläche nimmt eine natürlich belüftete Tiefgarage den ruhenden Verkehr auf, auch der denkmalgeschützte Weinkeller mit seinen reizvollen Kreuzgewölben kann wegen der dramatischen Hochwassersituation nur dieser Nutzung und leider keiner hochwertigeren zugeführt wer­den.

Von einer räumlichen Aufweitung der Rosenstraße werden die Wohntreppenhäuser und auch die Passage zu den aus dem Innenhof zu er­reichenden Büronutzungen erschlossen, ein kleiner Vorplatz gibt Raum zum Aufenthalt, zur Orientierung.

Die Wohnungen haben durch ihre ruhige reine Südlage zum grünen Innenhof hin eine ideale Ausrichtung. Durch das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten, durch den Anschluß ins vitale Severinsviertel und durch die gemeinsame Eingangs- und Hofbereiche wird eine kommunikative, urbane Situation geschaffen, die für alle Nutzer eine attraktive Lebenssituation darstellt und so auch ein kleiner Beitrag gegen die Ver­ödung der Innenstädte ist.

Auch die Büroflächen – es ist idealerweise an Nutzungen zwischen Baukunst, Bautechnik und Kunst ge­dacht – bieten ungewöhnliche Konzepte an. Neben großräumliche Strukturen in den Verbindungstrakten, in denen je­derzeit kleinere räumliche Einheiten separiert werden können, wird im „Turm“ eine Variante des Kombibüros angeboten: zwischen die zentrale Eingangs- und Versorgungszone und die gläsernen Ein­zel­räume ist eine lichte Zone für Besprechung, Aufenthalt und Empfang eingegliedert, die eine reiz­voll kom­munikative, aber auch äußerst wirtschaftliche Nutzung der Flächen erlaubt. Die Qualität des Ar­beits­platzes und zugleich die Effektivität sind also Hintergrund und Ziel dieser Konzepte.

Neben der erwähnten Ziegel-Haut sind die sichtbar gelassenen tragenden Betonschalen, Glas und Offen­heit zur Sonne hin die prägenden Gestaltelemente. Schweres und Leichtes, Schutz und Transparenz, Ro­bustheit und Filigranes sind Gegensatzpaare, die diese eigentlich alltägliche Architektur letzt­lich doch spannend machen.

Zum Ziegel

Bestehende kursive Ziegelgrenzwände werden als efeubewachsene Kulisse für die zentrale Freifläche genutzt. Hiervon wird auch der rote Ziegel als dominantes Fassadenmaterial abgeleitet, vorhandene Spuren werden aufgenommen.

Das relativ helle gelblich rote 2DF-Mauerwerk bildet nicht nur die städtische Kulisse, es rahmt auch die offenen Süd-Fassade am Innenhof, faßt die stählernen Zwischenbauten und bildet als ruhiger Kubus die Mitte der Ganzen in Form des Turms. An den Treppenhäusern wird das Material ins Innere gezogen. Durch seine Robustheit schützt der Ziegel die beanspruchten Bereiche, zugleich wird dadurch die äußere Gestalt ins Innere geführt und schafft so die Durchgängigkeit architektonischer Atmosphäre.

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